„Design Thinking“ – Teil 2: Wer zu früh fokussiert...verliert Ideen!

Design Thinking Fragestellung Sezieren Beobachten Anwenderinterviews

 

Weiter geht’s mit der Fragestellung, die mit Design Thinking gelöst werden soll: Ob man nun das Lernen an der Uni für Studenten verbessern oder die Verantwortungsübernahme der Mitarbeiter in der eigenen Organisation stärken möchte - es muss nicht immer die Frage nach einem neuen, konkreten Produkt sein, die unter den Nägeln brennt. Gleichwohl könnte ein Ergebnis der genauso spannenden, sozialen oder strategischen Fragestellungen ein Buchungssystem für Lernräume oder eine Kreditkarte mit 1.000 EUR für jeden Mitarbeiter sein! 

Egal welche Fragestellung es ist, zunächst wird seziert und das treibt unsere Teilnehmer gerne zur Weißglut. Statt zu Schärfen, wird hier erst einmal der Raum geöffnet, alles was nur im Entferntesten und für die meisten womöglich gar nichts mit der Frage zu tun hat, wird gesammelt. Hier sollen nun Morgenmuffel und Frühaufsteher, Horrofilmliebhaber und Fünffachmutter ihre Gedanken zur Frage auskippen (siehe Teil 1). Das nervt so richtig - wie sehr sehnen wir uns doch alle nach konkreten, überschaubaren Dingen, die möglichst klar und unmissverständlich sind. Aber nicht mit uns! Wenn die Teilnehmer an dieser Stelle immer unruhiger und angenervter werden, sind wir auf dem richtigen Weg.

Damit nicht genug schicken wir die Teilnehmer bei ausreichend Zeit dann auch noch zur Feldforschung in die freie Wildbahn, damit unschuldige Passanten auch noch ihren ungefilterten Senf loswerden können. Zuhören lautet hier die Devise und man glaubt nicht, was der Durchgangsreisende am Hauptbahnhof oder die Passanten vor der Arbeitsagentur für neue Perspektiven auf das Thema werfen. Mehr und noch mehr!

Wie destillieren wir aus der fast schon unüberschaubaren Menge an Input nun den Kern heraus und kehren in unseren überschaubareren Wohlfühlbereich zurück? Die Antwort gibt’s hier in Teil 3.

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