2018 - unser persönlicher, emotionaler Jahresbericht über Verbundenheit

2018, Jahresbericht, Verbundenheit

 

Liebe Frischluft-Freunde, 

2018, what a year! Unser letztes Frischluft-Treffen im November war überraschend emotional. Und als wir so drüber nachdachten, dann doch nicht so überraschend, denn es ist einiges passiert dieses Jahr. Und wir möchten euch ganz stolz einbeziehen, was uns so alles widerfahren ist. Wer möchte kann sich ein Taschentuch bereitlegen :-). 

Frischluft ermöglicht jedem von uns im Team großes persönliches Wachstum und zwar so "automatisch", dass wir das erst in diesem Moment als unschätzbaren eigenen Wert von Frischluft sehen konnten. Wir werden authentischer und mutiger in dem was wir wollen und wie wir es wollen. Und unsere Kund*innen finden es nicht nur gut, sondern sogar erstrebenswert- auch für sich! OK, es gibt noch ein paar Kund*innen, die haben Angst davor, aber selbst die wissen, dass es so wie es aktuell in Organisationen läuft nicht weitergehen kann. 
 
Die Angst ist auch nicht unberechtigt, denn so eine Entwicklung hat große Auswirkungen, auch auf unser Privatleben. So folgt beispielsweise unsere Co-Gründerin Karo ebenfalls noch stärker ihren Bedürfnissen und hat einen weiteren Lebensmittelpunkt seit September in Portugal gefunden. "Das hat man nun davon", könnte man denken und "man sieht jetzt, dass die Angst der Arbeitgeber vor der Selbstverantwortung der Mitarbeiter*innen zumindest kurzfristig berechtigt ist". Sich gegenseitig zu unterstützen schafft jedoch eine ganz neue Art von Verbundenheit. Und Frischluft wäre nicht Frischluft, wenn es damit nicht umgehen könnte. 
 
Als Einzelselbstständige hält uns rechtlich und organisatorisch wenig zusammen. Jede*r könnte per sofort ganz unkompliziert eigene, neue Wege gehen. Frischluft gibt hier wenig förmliche Sicherheit und wir haben schon an einigen Stellen schmerzlich erfahren, dass dies natürlich auch hemmt sich einzulassen, einzubringen und sich verbunden zu fühlen. Gleichzeitig ist eine ganz eigene, bisher wenig sichtbare, Kraft entstanden, die auf absoluter Freiwilligkeit, großer Selbstverantwortung, eigener Motivation und Vertrauen beruht. Die Angst war daher groß, dass sich mit Karos Veränderung auch Frischluft ein stückweit auflösen könnte. Jede*r von uns rutschte in seine eigene Art der Trauer darüber. Unsere Sorgen trugen ihren weiteren Teil zu einer emotional anstrengenden Phase bei. Steffen versuchte beispielsweise „das Ding zu retten“, indem er verpflichtende Strukturen und Regeln einführen wollte. Heute schmunzeln wir über die "old school"-Aktion.  
 
Zum Glück erkennen wir mittlerweile, wann sich etwas nach „altem Muster“ anfühlt. Dank des gewachsenen Vertrauens und unseres offenen und ehrlichen Miteinanders konnten wir uns in die verheulten Augen schauen und in unserer Trauer den gemeinsamen Willen spüren, dass sich im Moment keine*r von uns ein Leben ohne Frischluft vorstellen kann- zum Heulen schön!
 
Wir lernen gerade gemeinsam, dass Verbundenheit weit über physische Nähe hinaus geht und diese überwindet. Der große gemeinsame Wille weiter zusammenarbeiten zu wollen, zwingt und inspiriert uns, unsere Kundenbeziehungen und -interaktionen neu zu überdenken und uns anderen Formaten zu öffnen…und das fühlt sich erst nach Anfang an. Wir predigen zwar in unseren Seminaren häufig Störungen als Angebote zu nutzen, aber so richtig haben wir das erst jetzt kapiert, dass auch große Störungen große Angebote sind.  
 
Manchmal ist da eben doch etwas, auch wenn man es nicht sieht: wir nennen es Verbundenheit. Und für uns ist es stabiler als jede Regel und Struktur, wenn man daran arbeitet! Und wir stellen fest, dass Systeme dadurch zu Ruhe und Entspannung finden. 
 
Wir wollen diese Werte von Frischluft gerne weitergeben in eine Welt, in der gerade das Misstrauen, die Entkopplung und der Aufruhr präsenter sind. Wir freuen uns auf 2019! 
 
Eure Frischluftis