"Design Thinking" - Teil 4: Wir bauen Prototypen zum Anfassen

Design Thinking, Prototyping, Iterativer Prozess

 

Klar fallen uns Lösungen ein - sogar ganz kreative, aber wir lassen sie oftmals nicht zu! Glaubt ihr nicht? Hier nur ein kleines Best-of beliebter Aussagen von Leuten, die im Nachhinein zur Lösung sagen: „An so etwas ähnliches hatte ich anfangs auch gedacht!“ Fragt man sie dann, warum sie diese Denkansätze nicht weiterverfolgt haben, kommen typische Phrasen, wie „zu unrealistisch“, „zu teuer“, „zu wenig originell“, „ich dachte das gibt’s schon“.

Design Thinking erlaubt keine Ausreden - alles ist erlaubt, um aus der Idee mit den eigenen Händen etwas zu bauen. Gezielt wird zunächst unter Druck Quantität produziert - und mit produziert sprechen wir von greifbaren Materialien. Da entsteht aus einem Löwenbild in unseren Zeitungsmaterialien schnell ein Alphatierkonzept und aus der Alufolienrolle wird ein Kartenterminal für Karmapunkte. Für Fragen nach Sinn, Realisierbarkeit, Zielverfehlung ist in dieser Phase weder Zeit noch Bedarf, das schränkt nur unnötig ein. Jeder Ansatz einer Idee sollte mindestens in einem Prototyp modelliert werden.

In der anschließenden Vorstellungsrunde kann getrost jede Frage ganz angstfrei mit einem „an dieser Stelle kommt Magie ins Spiel“ beantwortet werden. Schnell werden die Stärken und der Charme jedes Prototyps bzw. einzelner Elemente davon klar und natürlich welche Personas (siehe Teil 3) sich wofür begeistern würden. Iterativ werden dann Prototypen kombiniert und verfeinert. Klauen von Elementen ist explizit erwünscht- so verschmelzen die Ideen zu einer gemeinsamen Lösung. Um Kreativität und Fantasie bis zum Schluss lebendig zu halten, müssen auch „exotische“ Prototypen weiterverfolgt werden dürfen, beispielsweise der Originellste, der Emotionalste oder der Teuerste.

Es ist immer wieder schön und spannend, was sich warum durchsetzt und das sind keineswegs immer die besten oder neusten Lösungen, sondern manchmal auch eine neue Verwendung oder eine neue Sicht auf vergessene, vorhandene Lösungen - oder doch die geniale Zusatzfunktion, die das ganze bisherige Produkt revolutioniert und ganz neue Potenziale erschließt.

Interesse geweckt? Wir freuen uns! info@frischluft-beratung.de

Hier geht es zurück zu Teil 1 unserer Design Thinking Reihe: "Wir entdecken die Vielfalt in unserer Gruppe"

Hier geht es zurück zu Teil 2 unserer Design Thinking Reihe: "Wer zu früh fokussiert...verliert Ideen"

Hier geht es zurück zu Teil 3 unserer Design Thinking Reihe: "Auf den Spuren von Frankenstein: wir erschaffen eine Persona"