"Diversity" oder "Willkommen im alltäglichen Arbeitszoo!"

Diversity, Vielfalt, Entfaltung, Toleranz, Gleichheit, Wertschätzung, Vorurteile

 

Nehmen wir an, sie hätten einen Goldfisch, einen Elefanten und eine Ameise in ihrem Team. Unrealistisch? Von wegen! Die langjährige Mitarbeiterin A rückt partout nicht von ihrer Position - pardon aus ihrem Goldfischglas - ab. Mitarbeiter B denkt sowieso er sei größer und stärker als die anderen und Mitarbeiter C sieht nur die ihn umgebenden Faulpelze, und dass ohne seinen akribischen Fleiß die ganze Arbeit liegen bleiben würde.  Willkommen im alltäglichen Arbeitszoo!

Wie geht man mit den ganzen Unterschieden, Besonderheiten und Eigentümlichkeiten um? Wann profitiert Ihre Organisation, Ihre Teamleistung und jede/r Einzelne am meisten? Ist es sinnvoll, die Anzahl Ihrer Ameisen zu erhöhen, bis sie ebenso stark sind wie der Elefant? Oder sollen Elefant und Ameise schwimmen lernen, damit sie besser mit dem Goldfisch interagieren können? 

An diesem Beispiel wird schnell deutlich, dass es fatal wäre einer Ameise schwimmen beizubringen, anstatt ihre eigentlichen Ressourcen zu nutzen. Es wäre ebenso fatal, allen die gleiche Aufgabe bzw. Ziele zu geben. Gleichheit schadet hier und so landen wir ganz schnell beim Thema ENTFALTUNG. Die Ameise, der Goldfisch und der Elefant harmonieren dann gut, wenn sich jeder entfalten kann und machen kann, was er am besten kann. Nur dann wird die beste Teamleistung erreicht. Eine Organisation bzw. eine Führungskraft muss also für optimale, individuelle Entfaltung sorgen.

Leider reicht dies noch nicht, denn viel zu oft sind wir geprägt von Missgunst, Vergleichen, Vorurteilen und einem subjektiven Gerechtigkeitsdenken. Für den Elefanten ist in der Regel Größe und Stärke viel mehr wert als Fleiß, bei der Ameise ist es eher umgekehrt. Verschärfend kommt noch hinzu, wenn die Organisation, die Führungskraft oder sogar die ganze Gesellschaft einzelne „Tiere“ bzw. deren Fähigkeiten mehr schätzt als andere. TOLERANZ ist daher das zweite Stichwort: daran arbeitet gutes Diversity Management. Eigene Vorurteile (und davon existieren leider noch eine ganze Menge) müssen bewusst gemacht werden. Den Eigentümlichkeiten jedes Mitarbeiters muss wertfrei (warum nicht sogar umarmend?) begegnet werden. Ein Elefant müsste sich doch freuen können, wenn im Team ein konformer Goldfisch mitarbeitet, der nicht wie alle anderen Elefanten stur gegen alles ist. 

Warum sich die Ameise über den Elefanten freut, wie man vom Goldfischhasser zum Goldfischliebhaber wird und ob die Ameise das Kantinenessen für den Elefanten mitbezahlen sollte, diskutieren wir in unserem halbjährlich stattfindenden Blockseminar „Diversity Management“ im Bereich Führungskompetenzen der Uni Göttingen. Mehr zu unserem Angebot im Bereich Potentialentfaltung und Vielfalt nutzen finden sie hier.