Wer kennt das nicht: wir recherchieren, befragen, machen Marktanalysen, ein präventives Risikomanagement und arbeiten einen perfekten Plan für unser Vorhaben aus. Hierfür nehmen wir uns gerne viel Zeit, denn in dieser Theoriephase klappt alles noch ganz gut. Hier investieren wir immer mehr Geld, denn was wir unbedingt vermeiden wollen, sind uns die bekannten Argumente vorhalten zu lassen, dass einen ein falscher Plan am Ende teuer zu stehen kommt.
Anschließend beginnen wir mit der Umsetzung und es passieren immer häufiger wider Erwarten völlig unvorhersehbare Dinge. Irgendetwas funktioniert nicht so wie geplant, anderes hat man nicht berücksichtigt, weil es in ähnlichen Vorhaben bisher nie passiert ist. Und je vernetzter und schneller die Welt wird, umso unüberschaubarer und unvorhersehbarer werden unsere Tätigkeiten. Wir befinden uns zunehmend in Abhängigkeiten und komplexen Kontexten. Die Informationsfülle und -vieldeutigkeit bietet uns Argumente für jegliche (auch widersprüchliche) Handlungsmöglichkeiten.
Wie reagieren wir darauf? Auch das ist schön zu beobachten - insbesondere bei Großprojekten (Bau/IT/Merger etc.): wir recherchieren und analysieren noch mehr, wir ziehen uns wieder zurück in unsere Planungsphase und widmen uns praxisfern wieder der Theorie. Also genau das, was nicht funktioniert hat, verstärken wir. Mit Erfolg? Wir reden uns ein, dass das Ganze ohne oder mit weniger Plan viel schlechter gelaufen wäre. Stimmt das? Wäre man mit einem anderen Vorgehen nicht doch schon viel weiter? Und wäre ein anderes Vorgehen nicht sogar günstiger?
Genau diesen Fragen widmen wir uns und diskutieren "agiles, iteratives Vorgehen", "fahren auf Sicht", "Politik der kleinen Schritte", "einfach beginnen", "früh und damit günstig Scheitern", "bewusstmachen und unterscheiden zwischen tatsächlicher Gewissheit und Pseudo-Gewissheit aufgrund von Marktbeobachtung, Voreingenommenheit und Zielsehnsucht". Ein erfolgversprechendes Vorgehen unter Ungewissheit (und wir sind viel häufiger in Ungewissheit, als wir denken) wird mit "wahrnehmen und anpassen" beschrieben.
Wo gaukeln Sie sich Gewissheit vor und planen (vielleicht umsonst) auf Basis von (wagen) Vermutungen? Wo könnte für Sie ein agil-iteratives Vorgehen erfolgreicher sein? Wie machen Sie große Vorhaben klein und konkretisieren günstige, erste Schritte, um zu testen und wahrzunehmen, was funktioniert und was nicht? Und wie passen Sie sich anschließend an auf Basis Ihrer Wahrnehmung? Welche Voraussetzungen muss eine Organisation für solche Vorhaben erfüllen? Hier landen wir schnell bei Themen wie "Agilität", "positiver Fehlerkultur" und "unconscious bias/ unbewusster Voreingenommenheit".
Wir freuen uns auf den Kontakt und Austausch mit Ihnen zu diesen Themen!